Auktion 45 / Los 130

Unten links signiert, ortsbezeichnet und datiert 'Richard Bloos Paris 1912', verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bez. 'Richard Bloos 9 rue campagne premiere Paris Bd. (Boulevard) des Capucines', auf dem Keilrahmen Etikett des Leipziger Kunstvereins mit Inventarnummer 'Leipziger Kunstverein 1164', weiteres Etikett mit handschriftlicher Bezeichnung sowie maschinell beschriebener Nummerierung 'Boulevard Bloos 885', Rahmen. Provenienz: Bergische Privatsammlung. Nachdem der Künstler Richard Bloos sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie beendet hatte, ging er im Jahr 1906 nach Paris. Ursprünglich als Studienreise angedacht, bleib er schlußendlich acht Jahre in der französischen Kunstmetropole. Die künstlerische Stimmung, die ihn dort umgab, beeinflussten sein Oeuvre maßgeblich in Kolorit, Duktus sowie auch der Motivwahl selbst. Er verkehrte in den Künstlerkreisen des Montmarte und schuf in dieser Zeit zahlreiche Gemälde in Pleinair-Malerei, die Darstellung einer alltägliche Straßenszenerie gehörte dabei zu seinen bevorzugten Motiven. Farbigkeit, das Licht-und Schattenspiel sowie das Ausschnitthafte des Dargestellten vermitteln in seinen Arbeiten den impressionistischen Gedanken der Momentanität. Die hier vorgestellte Szenerie auf dem Pariser Boulevard des Capucines veranschaulicht die Intention und meisterlich gelungene Ausführung dieses Konzeptes in höchstem Grade. Der Betrachter wird eingeladen, das rege und beständige Treiben dieses zentralen Verkehrspunktes des Pariser Alltags aus der Vogelperspektive zu beobachten und verweilt dort im Moment des Augenblickes. Richard Bloos Werke wurden bereits während seines Aufenthaltes in Frankreich in bedeutenden Pariser Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert; so in den Jahren 1909 -1913 im 'Salon des Indeépendants' und 1910-1913 in der Ausstellung des 'Salon de la Société Nationale des Beaux-Arts'.