Auktion 129 / Los 33

Oben links signiert 'Muter' sowie oben rechts datiert '1926'. Verso: Rückseitig mit Klebeetikett 'Papillon Gallery, Los Angeles' sowie 'Polswiss Art, Warschau'. Mela Muter, eigentlich Maria Melania Mutermilch, wurde 1896 in Warschau geboren und besuchte die Malschule für Frauen von Milosz Kotarbinsky in Warschau. Muter war kurzzeitig Studentin an der Académie Colarossi und der Académie de la Grande Chaumière in Paris. Bereits im Jahr 1901 zog sie mit ihrem Ehemann, den Schriftsteller und Kunstkritiker Michal Mutermilch nach Paris, wo sie Kontakte in der Pariser Kunstszene knüpfte, unter anderen mit Arthur Honegger, Anatole France, Romain Rolland, Auguste Perret und Edgar Varèse sowie den polnischen Künstlern Henryk Sienkiewicz, Wladyslaw Reymont und Bronislaw Huberman. Das hier angebotene 'Portrait eines Mannes' aus dem Jahr 1926 zeigt die Darstellung einer männlichen Person auf einem Sessel sitzend. Vor dem neutralen Hintergrund platziert, dominieren vor allem die Brauntöne in diesem Gemälde. Muter zeigt einen variierenden Farbauftrag, der von der pointillistischen Farbauftrag im Bereich des Gesichts hin zu einem langen Pinselduktus im Bereich der Darstellung der Kleidung. Ihre Werke wurden seit 1902 in der Société nationale des Beaux-Arts ausgestellt, deren Mitglied sie seit 1912 war. Zudem stellte sie im Salon d'Automne sowie seit 1924 im Salon de Tuileries aus. Es folgten mehrere Beteiligungen bei Gruppenausstellungen, wie bei Druet, Billiet und in der Galerie La Renaissance in Paris, bei Thannhauser in München, in der Galerie Dalman in Barcelona sowie im Carnegie Institute in Pittsburgh. Ihre Werke wurden von Paul Cézanne, Paul Gaugin und Vincent van Gogh beeinflusst und zeigen vornehmlich Portraits, Landschaften und Stillleben. Die Zeit während des Zweiten Weltkrieges verbrachte Muter im Süden Frankreichs in Avignon, bevor sie wieder nach Paris zurückkehrte. Aufgrund der Verschlechterung ihrer Sehkraft konnte Muter jedoch nur noch eingeschränkt weiterarbeiten. Im Jahr 1927 erhielt Muter die französische Staatsangehörigkeit. Und 1945 kehrte sie nach Paris zurück, wo sie schließlich im Jahr 1967 verstarb. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen Musée d'Art Moderne und im Petit Palais in Genf, sowie in Museen in Algier, Avignon, Barcelona, Belfort, Gerona, La Rochelle, Lwow, Lyon und Nantes. Das Portrait eines Mannes von Mela Muter wurde in den 1970er Jahren von der Papillon Gallery in Los Angeles als Portrait von Arthur Honegger geführt. Rahmen. Provenienz: Papillon Gallery, Los Angeles, wohl nach 1972 bis ca. 2000; seit 2014 Privatsammlung Polen.