Auktion 84 / Los 255

Titel
TRIPTYCHON MIT DER BEWEINUNG CHRISTI (GRABLEGUNG), DER VERKÜNDIGUNG UND AUSGEWÄHLTEN HEILIGEN
Künstler
NIKOLAOS TZAFOURES (ZUGESCHRIEBEN)
Künstlerdaten
1455 Candia/Kreta - 1501
Entstehung
Ende 15. Jh.
Technik
Eitempera/Öl auf Holztafeln, partielle Vergoldung
Maße
55,5 x 68,5 cm (geöffnet)
Limitpreis
90.000 €
Zuschlag
90.000 €
Beschreibung

Verso Klebeetiketten mit Inventarnummern. Die im Mittelfeld dargestellte Szene der Beweinung bzw. Grablegung Christi ist entsprechend der westeuropäischen Ikonographie ausgeführt. Der Oberkörper Christi wird beidseitig von der Gottesmutter und Johannes im geöffneten Grab gehalten. Der auf den Betrachter gerichtete Blick von Johannes kontrastiert mit dem leidenden Gesicht von Gottesmutter, deren volle Aufmerksamkeit auf ihren Sohn gerichtet ist. Auf den Innenseiten der Flügel sind der Evangelist Johannes mit seinem Schüler Prochoros, der heilige Franziskus, der Prophet Elias und der heilige Hieronymus abgebildet. Auf den Flügel-Außenseiten Wiedergabe der Verkündigung der Gottesmutter. Auf dem Aufsatz über der Mitteltafel ist die Auferstehung Christi dargestellt. Zusammen mit den Außenseiten der Flügel und dem Mittelfeld bildet der Aufsatz eine semantische Achse. Eine Nikolaos Tzafoures zugeschriebene Ikone, die einst zur Sammlung der Zarin Maria Alexandrovna gehörte und sich heute in der Erimitage in St. Petersburg befindet, schließt sich bildkompositorisch eng an das Mittelteil dieses Triptychons an. Eine weiteres in der Malweise und Thematik eng verwandtes Triptychon, das sich heute im Russischen Museum in St. Petersburg befindet, ist ebefalls diesem bedeutenden Künstler zugeschrieben, so dass auch bei dem hier vorgestellten Triptychon eine Zuweisung an Tzafoures naheliegenden ist. Provenienz: Sammlung Louis Beissel, Aachen; dessen Enkel Dr. med Adolf Thier, Aachen (1889-1964); Leihgabe im Suermondt-Ludwig Museum Aachen (Inv. Nr. GK 571) 1931 bis 1965; Familie Dr. Thier.